Vorreiter der Standardisierung

 

 

Seit 20 Jahren unterstützt INMAS von Bremen aus zahlreiche Unternehmen bei der Navigation durch Normen, Standards und Gesetze, die bei Nichteinhaltung zur Existenzbedrohung werden können.

 

 

Bremen,–

Rund 2000 neue Normen werden jedes Jahr veröffentlicht – hinzu kommen zahlreiche weitere Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, die von Unternehmen beachtet werden müssen, wenn sie keine kostspieligen oder gar existenzbedrohenden Strafen riskieren möchten. Jederzeit den Überblick zu behalten und dafür zu sorgen, dass alle Beschäftigten sich an den jeweils aktuellsten Stand halten, ist für die meisten Betriebe jedoch kaum möglich. Vor 20 Jahren, am 1. April 1998, gründete Manfred Skiebe daher das INMAS Institut für Normenmanagement. Die Fokussierung auf Beratungsleistungen rund um Normung und Standardisierung erlaubt es INMAS, stets die neuesten Entwicklungen im Blick zu behalten und Kunden ganz gezielt über individuellen Handlungsbedarf zu informieren. Der Schritt in die Selbstständigkeit erwies sich für Skiebe als richtig: Mittlerweile umfasst sein Team sieben Personen, die kontinuierlich fast 200 Firmen betreuen.

 

Die Gründung des Unternehmens fiel in eine Zeit mit drei Trends, die sich gegenseitig verstärkten: Zum einen schlossen immer mehr Betriebe ihre internen Normungsabteilungen, um – vermeintlich – Geld zu sparen. Zweitens nahm die Globalisierung ihren Lauf und die Unternehmen drängten auf internationale Märkte, sodass sie sich zusätzlich den rechtlichen Anforderungen der entsprechenden Länder ausgesetzt sahen. Nicht zuletzt sorgte der zunehmende Wettbewerb auch dafür, dass alle verfügbaren Mittel optimal eingesetzt werden mussten – dies führte zu verstärkten Bemühungen bei der Standardisierung, denn sie half beispielsweise, die Zahl der benötigten Bauteile für eine Produktgruppe deutlich zu reduzieren.

 

Langjährige Erfahrung bei AEG und Daimler

 

Der Unternehmensgründer selbst hatte zuvor bereits langjährig als Normenbeauftragter bei den Bremer Lloyd Dynamowerken und deren Muttergesellschaft, dem AEG-Konzern, gearbeitet. Einblicke in unterschiedliche Werke zeigten ihm, dass großer Beratungsbedarf besteht, sodass er zunächst unter dem Dach von LDW/AEG einen Probelauf startete – unter anderem in einem Projekt zur Neustrukturierung der internen Normung bei DaimlerChrysler. Der Erfolg führte – mit Unterstützung der Bremer Innovations-Agentur (BIA) – schließlich zur Ausgründung des eigenen Unternehmens.

 

Mit wachsender Nachfrage folgte die Eingliederung von zwei weiteren Beratungsunternehmen in Bremen und Köln. Darüber hinaus führte INMAS als Projektleiter ein EU-Vorhaben ("PONT") zur Kooperation von Wissenschaft, Weiterbildung und Wirtschaft im Normenmanagement durch, an dem auch die Hochschule Bremen und ein Verein zur Unterstützung der beruflichen Qualifizierung in Bremen beteiligt waren. Parallel wurde der jährlich stattfindende "Bremer Normentag" aufgebaut und gemeinsam mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) im Jahr 2003 die Kommission für Normung und Standardisierung (KoNuS) gegründet. Manfred Skiebe war unterdessen als Dozent beim Deutschen Institut für Normung (DIN), mehreren Industrie- und Handelskammern sowie der TÜV Nord Akademie und der TÜV Rheinland Akademie tätig. Auch bei chinesischen Delegationen war seine Expertise gefragt.

 

Unterstützende Software

 

Zusätzlich begann Skiebe, die Beratungsleistung durch eigene Software zu unterstützen, die gemeinsam mit Partnern entwickelt wird. "IntraNorma" bietet eine einfache Möglichkeit, an jedem Arbeitsplatz im Betrieb jederzeit auf dem neuesten Stand zu bleiben – wobei der Informationsfluss so gesteuert werden kann, dass der jeweilige Mitarbeiter ausschließlich diejenigen Informationen erhält, die er auch benötigt. "CE-Ready" der Firma PC-Force unterdessen ausgefeilte Unterstützung bei der rechtssicheren CE-Kennzeichnung von Produkten.

 

Mittlerweile zieht Skiebe sich verstärkt aus dem Tagesgeschäft zurück und übergibt das Ruder an Geschäftsführer Uwe Hermann. INMAS erweitert dabei auch wieder das Tätigkeitsfeld: Einen neuen Schwerpunkt bildet die Begleitung von Unternehmen bei der Einrichtung von Integrierten Managementsystemen, aber auch allgemein bei der Prozessoptimierung. Schulungen im Claim-Management und Projektmanagement stehen ebenfalls neu auf dem Programm.