Geringere Kosten durch standardisierte Abläufe
Institut für Normenmanagement berät Firmen

 
Durch die Harmonisierung der Normen in Europa ist in den letzten Jahren eine Menge Bewegung in diesen Bereich gekommen", sagt Manfred Skiebe, Chef des in Bremen ansässigen Instituts für Normenmanagement (INMAS). In den vergangenen fünf Jahren seien in Deutschland rund 50 Prozent der DIN-Normen in europäische Normen umgewandelt worden.
 
Das INMAS setzt sich mit allen Fragen der Normung, Standardisierung und Vereinheitlichung auseinander. Kerngeschäft ist die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Firmen. Sie sollen durch das Normenmanagementsystem entlastet werden, so Skiebe, der unter anderem für Daimler Chrysler Werksnormen entwickelt. Ziel der Normung ist es, die Kosten bei den Unternehmen zu minimieren - beispielsweise für Personal und Lagerhaltung. Dieses geschehe durch die Optimierung der Arbeitsgänge und Durchlaufzeiten, die Reduzierung der Lagerbestände und der Bauteile und unter Umständen durch daraus resultierende Umstrukturierungen. "Ein zusätzliches Ziel eines jeden Unternehmens ist es jedoch auch, den Stand von Wissenschaft und Technik zu wahren", sagt Skiebe. Ebenso sei die Einführung eines Produktmanagementsystems heute dringend erforderlich.

 
Seiner Ansicht nach sind Normen eine Erkenntnisquelle für technisch ordnungsgemäßes Verhalten. Es sei dabei zu berücksichtigen, dass nationale und internationale Normen nur den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe herrschenden Stand der Technik zum Inhalt haben können. "Normung bewährt sich, wenn beide Partner - Kunde und Lieferant - Vorteile davon haben", ist sich Skiebe sicher. Fortschrittliche Nornungsarbeit bedeute die Überprüfung und Erneuerung bestehender Abläufe und Techniken. Mit anderen Worten: eine ständige Wertanalyse in Anpassung an den neuesten Entwicklungsstand der Technik - unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit.

 

"Normungsarbeit im Unternehmen darf aber nicht administrativ sein", warnt der INMAS-Chef. Nur eine lebendige, praxisnahe Arbeit, die in regelmäßigem Kontakt und Dialog zwischen dem Institut und den Mitarbeitern erfolge, könne einen entsprechenden Wirkungsgrad erzielen. Ebenso wichtig sei die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten. Durch die europäische Harmonisierung im Bereich der Technik änderten sich die Bezeichnungen und Verfahren ständig. "Hierbei up to date zu sein, ist somit ein Muss für die Mitarbeiter", rät Skiebe.

 

 

Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article482187/Geringere-Kosten-durch-standardisierte-Ablaeufe-Institut-fuer-Normenmanagement-beraet-Firmen.html